Umweltstrategie des Volkswagen Konzerns

Klimawandel, Ressourcenverfügbarkeit und Urbanisierung zählen zu den großen globalen Herausforderungen, in denen sich der Volkswagen Konzern bewegt. Diese Herausforderungen schlagen sich auch in steigenden Ansprüchen an den Konzern nieder: seitens der Politik, die weltweit ambitionierte umweltbezogene Regulierungen beschließt, unserer Investoren, die einen vorausschauenden Umgang mit den entstehenden Risiken erwarten, und unserer Kunden, die ein wachsendes Interesse an emissionsarmen und umweltfreundlichen Fahrzeugen zeigen.

Unser Anspruch ist, Vorbild beim Thema Umwelt zu sein und die Verwirklichung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen aktiv zu unterstützen.

Zielfelder und Leitlinien

Das Zukunftsprogramm „TOGETHER – Strategie 2025“ zeigt auf, wodurch sich Volkswagen auszeichnen will: Wir übernehmen in Umweltfragen Verantwortung und wollen Vorbild sein. Dazu haben wir die folgenden Zielfelder definiert:

  • Kontinuierliche Verbesserung unserer CO2-Bilanz (Carbon Footprint)
  • Kontinuierliche Reduzierung der Schadstoffemissionen
  • Kontinuierliche Reduzierung des Ressourcenverbrauchs

Für die Verwirklichung dieser Vorbildrolle haben wir uns Leitlinien gesetzt:

  • Unser Ansatz erfasst neben der globalen Herausforderung des Klimawandels (Reduktion des CO2-Ausstoßes) auch alle anderen Umweltressourcen, insbesondere Wasser, Boden, Luft sowie Energie und Rohstoffe. Unsere jahrzehntelangen Erfahrungen und daraus gewonnenen Kompetenzen werden global und lokal ihre Wirkung entfalten.
  • Unser Handlungsansatz ist ganzheitlich, indem wir umweltfreundliche Innovationen erforschen, entwickeln und demokratisieren und dadurch größere Umweltentlastungen erzielen.
  • Diese signifikanten Umweltentlastungen werden über den gesamten Produktlebenszyklus erreicht, indem wir uns anspruchsvolle Ziele setzen und sowohl in der Herstellungsphase (Lieferkette) als auch in der Nutzungsphase unserer Produkte als Impulsgeber fungieren.
  • Wir kommunizieren unsere Maßnahmen, Leistungen und Projekte in höchstem Maße transparent.
  • Wir belegen unseren Leistungsfortschritt durch Spitzenplätze in umweltbezogenen Auszeichnungen.

Unsere Ziele können wir nur dann erreichen, wenn wir umweltrelevante Aspekte in unseren Organisations- und Entscheidungsprozessen fest verankern. Die Grundlage dafür liefert unser Umweltmanagementsystem, das seit vielen Jahren im Konzern etabliert ist.

Die zentralen Orientierungspunkte für alle Umweltschutzaktivitäten des Volkswagen Konzerns sind unsere weltweit geltenden Grundsätze, die wir über die Jahre hinweg kontinuierlich weiterentwickelt haben. Verbindlich im Konzern sind:

  • Konzern-Umweltgrundsätze Standorte/Produktion (2007)
  • Konzern-Umweltgrundsätze Produkt (2008)
  • Mission Statement Biodiversität (2008)
  • Konzern-Umweltpolitik (2010)

Umweltschutzgremien des Konzerns

Die höchste interne Entscheidungsinstanz in Umweltbelangen ist der Konzernvorstand, der seit 2012 zugleich als Nachhaltigkeits-Board fungiert. Die konzernweite Steuerung des Umweltschutzes erfolgt durch den Konzern-Steuerkreis Umwelt und Energie, der von zahlreichen Fachgremien unterstützt wird, wie beispielsweise:

  • Konzern-Arbeitskreis Life Cycle Engineering
  • Konzern-CO2-Steuerkreis
  • Lenkungsausschuss Fahrzeugrecycling
  • Konzern-Arbeitskreis Energie

In diesen Gremien erfassen und analysieren wir Umweltchancen und -risiken. Um die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken (Life-Cycle-Ansatz), sind die entsprechenden Geschäftsbereiche des Unternehmens im Konzern-Steuerkreis Umwelt und Energie vertreten.

Die Marken und Gesellschaften sind für die Umweltorganisation in ihren Zentralen und Standorten selbst verantwortlich, leiten ihre jeweilige Umweltpolitik aber aus den konzernweit geltenden Zielen, Leitlinien und Grundsätzen ab.

Um Einsparmaßnahmen an den Standorten zu erarbeiten und umzusetzen, wurde 2014 die Task Force Umwelt aufgebaut. Dieses Analyseteam aus der Konzernforschung Umwelt ist im Unternehmen vernetzt, beispielsweise mit Produktionsabteilungen wie Planung, Instandhaltung und Betrieb.

Durch das breite Know-how der Task Force Umwelt, die vielen Lösungen und Ideen der Standorte und den Maßnahmentransfer über das IT-Tool massnahmen@web wird ein konzernweiter Austausch vorangetrieben.

Verankerung auf Mitarbeiterebene

Nur eine informierte und qualifizierte Belegschaft kann die aus unserer Umweltstrategie abgeleiteten Maßnahmen umsetzen und die gesetzten Ziele erreichen. Bereits seit 1976 treffen sich deshalb die Umweltbeauftragten der europäischen Standorte regelmäßig zum Austausch. Seit 1998 finden zudem regelmäßig Konzern-Umweltkonferenzen statt, bei denen die Umweltbeauftragten und -experten des Konzerns über Strategien, Maßnahmen und Projekte diskutieren und gemeinsam Aktionspläne erarbeiten.

Seit 2013 gibt es speziell zu Umweltthemen geschulte Botschafter, sogenannte Sachkundige für Umweltschutz. Inzwischen sind weltweit mehr als 1.000 von ihnen als direkte Ansprechpartner und Multiplikatoren für die Mitarbeiter in der Produktion aktiv. Eine spezielle Weiterbildung erhalten auch die sogenannten Sachkundigen für Energie. Allein im Werk Wolfsburg unterstützen über 70 von ihnen ihre Kollegen dabei, Energie zu sparen. Zudem sind marken- und bereichsübergreifende Steuer- und Arbeitskreise sowohl auf Management- als auch auf Expertenebene tätig. Die Einbeziehung unserer Mitarbeiter wird durch ein Intranetportal unterstützt, das Best-Practice-Beispiele vorstellt und den direkten Kontakt zu allen verantwortlichen Kollegen ermöglicht. Darüber hinaus stellt das Portal grundlegende Regeln und Tipps zum Energiesparen bereit – unter anderem aus dem zentralen Ideenmanagement.