Globale PKW-Nachfrage erreicht neues Rekordniveau

Im Geschäftsjahr 2016 stieg das weltweite Pkw-Marktvolumen auf 81,1 Mio. Fahrzeuge und übertraf damit den bisherigen Rekordwert aus dem Vorjahr um 5,4 %. In den Regionen Asien-Pazifik, Westeuropa und Nordamerika sowie Zentraleuropa wuchs die Nachfrage, während die Pkw-Neuzulassungen in Südamerika, Osteuropa und Afrika das Vorjahresniveau nicht erreichten.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen wurden wesentlich durch fiskalpolitische Maßnahmen beeinflusst, die im abgelaufenen Geschäftsjahr maßgeblich zur uneinheitlichen Absatzentwicklung in den Märkten beigetragen haben. Die hierbei eingesetzten Instrumente waren Steuersenkungen beziehungsweise -erhöhungen, Förderprogramme und Kaufprämien sowie Importzölle.

Nicht tarifäre Handelshemmnisse zum Schutz der jeweiligen heimischen Automobilindustrie erschwerten darüber hinaus den ungehinderten Austausch von Fahrzeugen, Teilen und Komponenten. Protektionistische Tendenzen waren vor allem bei rückläufigen Märkten zu beobachten.

Europa/Übrige Märkte

Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in Westeuropa stieg im Berichtsjahr um 5,8 % auf 14,0 Mio. Fahrzeuge und erreichte das höchste Niveau seit 2007. Vor allem das positive gesamtwirtschaftliche Umfeld, niedrige Zinsen, geringe Kraftstoffpreise sowie Kaufanreize der Hersteller führten dazu, dass sich die Neuzulassungen besser entwickelten als ursprünglich erwartet. In Italien (+15,4 %) und Spanien (+10,9 %) wurden insbesondere durch den Abbau des aufgestauten Ersatzbedarfs zweistellige Zuwachsraten registriert. Dagegen fiel das Pkw-Marktwachstum in Frankreich mit 5,2 % vergleichsweise moderat aus. In Großbritannien (+2,3 %) übertraf das Nachfragevolumen das Rekordniveau des Vorjahres leicht.

In der Region Zentral- und Osteuropa lag das Pkw-Marktvolumen im Geschäftsjahr 2016 mit 2,7 Mio. Fahrzeugen um 2,3 % unter dem Vorjahreswert. Hauptverantwortlich für den Rückgang in Osteuropa war der russische Markt, der vor allem wegen der weiterhin schwachen wirtschaftlichen und politisch angespannten Situation im vierten Jahr in Folge rückläufig war (−11,7 %). In den zentraleuropäischen EU-Ländern stiegen die Neuzulassungen dagegen mit 15,2 % auf 1,1 Mio. Einheiten deutlich an.

Auf dem südafrikanischen Pkw-Markt verzeichneten die Verkäufe im Berichtszeitraum mit einem Rückgang um 12,4 % auf 361 Tsd. Fahrzeuge den niedrigsten Stand seit 2010. Wesentliche Ursachen waren neben dem schwachen gesamtwirtschaftlichen Umfeld das geringe Verbrauchervertrauen, das hohe Zinsniveau sowie zweistellige Preissteigerungsraten bei Neuwagen.

Deutschland

In Deutschland wurden 2016 mit 3,4 Mio. Einheiten 4,5 % mehr Pkw neu zugelassen als im Vorjahr. Die positive Nachfrageentwicklung war insbesondere auf höhere Realeinkommen, die gute Lage am Arbeitsmarkt und günstige Finanzierungsmöglichkeiten zurückzuführen. Sowohl die Neuzulassungen der privaten (+6,8 %) als auch die der gewerblichen Kunden (+3,3 %) trugen dazu bei, dass das höchste Pkw-Marktvolumen seit 2009 erreicht wurde. Die anhaltende Erholung des deutschen Pkw-Marktes begünstigte eine leichte Ausweitung der Inlandsproduktion (+0,7 % auf 5,7 Mio. Fahrzeuge), während die Pkw-Exporte mit 4,4 Mio. Fahrzeugen (+0,1 %) auf dem hohen Vorjahresniveau stagnierten.

Nordamerika

Auf den nordamerikanischen Märkten für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (bis 6,35 t) lagen die Verkaufszahlen im Geschäftsjahr 2016 mit 21,1 Mio. Fahrzeugen (+1,8 %) leicht über dem Rekordwert des Vorjahres. In den USA erreichte die Nachfrage mit 17,6 Mio. (+0,5 %) den Höchststand aus dem Vorjahr. Hauptgründe für die stabile Marktentwicklung waren neben der guten Beschäftigungssituation das hohe Verbrauchervertrauen, niedrige Kraftstoffpreise sowie günstige Finanzierungs- und Leasingkonditionen. Von diesen Rahmenbedingungen profitierten ausschließlich Modelle aus den Segmenten SUV, Pickup und Van (+7,2 %), während das Pkw-Segment deutlich rückläufig war (−8,1 %).

Sowohl in Kanada (+2,6 % auf 1,9 Mio. Fahrzeuge) als auch in Mexiko (+18,6 % auf 1,6 Mio. Fahrzeuge) legten die Verkaufszahlen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen weiter zu und übertrafen jeweils die Rekordwerte des Vorjahres.

Südamerika

Die Märkte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in der Region Südamerika verzeichneten im Berichtsjahr einen starken Rückgang um 11,5 % auf 3,7 Mio. Einheiten. Dies war vor allem auf den anhaltenden Markteinbruch in Brasilien zurückzuführen. Die Zahl der Neuzulassungen fiel dort um 19,9 % auf 2,0 Mio. Fahrzeuge und war bereits im vierten Jahr in Folge rückläufig. Verantwortlich für das geringste Neuzulassungsvolumen seit 2006 war insbesondere das rezessive gesamtwirtschaftliche Umfeld mit gestiegener Arbeitslosigkeit, gesunkenen Realeinkommen sowie einem eingeschränkten Zugang zu Krediten. Dagegen nahmen die brasilianischen Fahrzeugexporte um 24,7 % auf 520 Tsd. Einheiten zu.

In Argentinien stiegen die Neuzulassungen im Vergleich zum niedrigen Vorjahreswert um 9,8 % auf 677 Tsd. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Begünstigt wurde der Nachfragezuwachs durch starke Preisnachlässe seitens der Hersteller.

Asien-Pazifik

In der Region Asien-Pazifik stieg das Pkw-Marktvolumen im Berichtsjahr um 11,9 % auf 35,3 Mio. Einheiten und erreichte damit den weltweit höchsten absoluten Zuwachs bei den Neuzulassungen. Dabei war der chinesische Markt mit großem Abstand der Hauptwachstumsträger: Zum neuen Absatzrekord in China von 22,9 Mio. Fahrzeugen (+17,9 %) hat auch die zum 1. Oktober 2015 eingeführte Steuererleichterung bei der Anschaffung von Fahrzeugen mit einem Hubraum bis 1,6 l beigetragen, von der überwiegend günstige Einstiegsmodelle im SUV-Segment profitierten.

Auf dem indischen Pkw-Markt lag die Zahl der Neuzulassungen mit 2,8 Mio. Einheiten um 7,0 % über dem Wert des Vorjahres. Das positive gesamtwirtschaftliche Umfeld und die Vielzahl neuer Modelle begünstigten diese Entwicklung.

In Japan gingen die Pkw-Neuzulassungen um 1,6 % auf 4,1 Mio. Fahrzeuge zurück. Verantwortlich dafür waren im Wesentlichen deutliche Einbußen im Mini-Pkw-Segment (bis 660 cm3 Hubraum).

NACHFRAGE NACH NUTZFAHRZEUGEN ENTWICKELT SICH REGIONAL UNTERSCHIEDLICH

Im Geschäftsjahr 2016 war die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen insgesamt leicht höher als im Vorjahr. Weltweit wurden rund 9,6 (9,5) Mio. Fahrzeuge zugelassen.

In Westeuropa stieg die Anzahl der im Laufe des Jahres neu registrierten Fahrzeuge infolge der positiven wirtschaftlichen Entwicklung um 10,0 % auf 1,8 Mio. Einheiten. Die Märkte in Italien (+28,9 %), Spanien (+11,6 %) und Frankreich (+9,4 %) wiesen hohe Wachstumsraten auf. In Deutschland wurde der Vergleichswert von 2015 mit einer Steigerung von 10,2 % deutlich übertroffen.

Die Märkte in Zentral- und Osteuropa konnten einen insgesamt spürbaren Zuwachs verzeichnen: Dort wurden 303 (287) Tsd. Fahrzeuge zugelassen. In Russland führten die anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Spannungen zu einem erneuten Rückgang der Nachfrage. Die weiteren Märkte der Region konnten ihre Vorjahresergebnisse halten oder übertreffen, insbesondere Polen verbesserte sich auf 61 (52) Tsd. Einheiten.

Für Nord- und Südamerika berichten wir über den „light vehicle market“ im Bereich der Pkw-Märkte. Darin sind sowohl Pkw als auch leichte Nutzfahrzeuge enthalten.

In der Region Asien-Pazifik stieg das Zulassungsvolumen bei den leichten Nutzfahrzeugen im Berichtsjahr auf 6,6 Mio. Einheiten (+1,9 %). In China, dem dominierenden Markt der Region, lag die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen mit 4,1 Mio. Einheiten um 4,4 % über dem Wert des Vorjahres. Zum Wachstum hat die Steuererleichterung für Fahrzeuge mit bis zu 1,6 l Hubraum beigetragen. Aufgrund des anhaltenden Wirtschaftswachstums in Indien wurden mehr Fahrzeuge zugelassen als 2015; dort beliefen sich die Neuregistrierungen auf 520 (481) Tsd. Einheiten. In Japan ging das Marktvolumen infolge der anhaltend schwachen Wirtschaftsentwicklung zurück (−8,5 %).

Die weltweite Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 6 t war im Geschäftsjahr 2016 höher als ein Jahr zuvor: Es wurden 2,3 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen (+0,9 %). Auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten stieg das Fahrzeugvolumen um 0,5 %.

In Westeuropa wuchs die Zahl der Neuzulassungen von Lkw aufgrund positiver wirtschaftlicher Impulse um 8,6 % auf insgesamt 280 Tsd. Fahrzeuge. Insbesondere die Märkte in Italien (+41,9 %), Frankreich (+13,7 %) und Spanien (+11,6 %) verzeichneten hohe Zuwachsraten. In Deutschland, dem größten Markt Westeuropas, wurde der Vorjahreswert um 3,9 % übertroffen.

Zentral- und Osteuropa verzeichnete eine Nachfragesteigerung um 10,3 % auf 129 Tsd. Einheiten. In Russland stiegen die Zulassungszahlen, ausgehend von einem niedrigen Vorjahresniveau, um 6,9 % auf 48 Tsd. Fahrzeuge. Eine hohe Wachstumsrate wies zudem unter anderem Polen auf (+19,3 %).

In Nordamerika führte die nachlassende Dynamik der US-Wirtschaft zu einer geringeren Nachfrage auf dem Lkw-Markt; in dieser Region wurden 488 (531) Tsd. mittelschwere und schwere Lkw zugelassen. Auf dem US-amerikanischen Markt ging die Zahl der Neuzulassungen merklich zurück.

Zu einem erheblichen Rückgang des Marktvolumens im Vergleich zum Vorjahr kam es in Südamerika. Die Anzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge sank hier um 25,0 % auf 95 Tsd. Einheiten. In Brasilien, dem größten Markt der Region, lag die Lkw-Nachfrage mit 48 (68) Tsd. Fahrzeugen infolge der anhaltend schwachen Wirtschaftsleistung und hohen Inflationsraten beträchtlich unter dem bereits niedrigen Niveau des Vorjahres. In Argentinien kam es aufgrund von Vorzieheffekten im Jahr 2015 durch die Einführung der Emissionsnorm Euro 5 sowie der rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung zu einem starken Rückgang der Neuzulassungen (−22,8 %).

In der Region Asien-Pazifik – ohne Berücksichtigung des chinesischen Marktes – war das Fahrzeugvolumen mit 545 (526) Tsd. Neuzulassungen höher als 2015. Die Nachfrage in Indien entwickelte sich im Berichtszeitraum positiv: Mit insgesamt 292 Tsd. Einheiten wurden 9,9 % mehr Fahrzeuge zugelassen als im Vorjahr. Dies beruhte auf der positiven wirtschaftlichen Entwicklung, dem Ersatzbeschaffungsbedarf und dem verbesserten Investitionsklima. Auf dem weltgrößten Lkw-Markt China stieg die Nachfrage 2016 mit insgesamt 600 Tsd. Einheiten, ausgehend von einem schwachen Vorjahresniveau, deutlich an (+11,4 %).

Auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten lag die Nachfrage nach Bussen spürbar unter dem Niveau des Vorjahres. Negative wirtschaftliche Entwicklungen in Südamerika führten zu einem hohen Nachfragerückgang, wohingegen die Märkte in Zentral- und Osteuropa merklich wuchsen.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR POWER ENGINEERING

Die Märkte für Power Engineering unterliegen unterschiedlichen regionalen und konjunkturellen Einflüssen; deshalb sind die jeweiligen Geschäftsverläufe meist unabhängig voneinander.

Der Bereich der Handelsschifffahrt war im Berichtsjahr von einer weiterhin deutlich zurückhaltenden Bestelltätigkeit geprägt. Bestehende und weitere in den Markt kommende Überkapazitäten wirkten sich negativ auf die Auslastung der gesamten Handelsflotte aus. Schüttgutfrachter waren insbesondere von niedrigen Frachtraten betroffen, aber auch im Sektor für Containerschiffe führten die niedrigen Transportraten und der hohe Konkurrenzdruck zu einer weiteren Konsolidierung durch Fusionen und Marktverdrängung. Trotz der leichten Erholung des Ölpreises hemmten die vorhandenen Überkapazitäten im Offshore-Sektor nach wie vor die Investitionen in die Ölgewinnung, was in diesem Segment einen fast vollständigen Rückgang der Bestellungen im Schiffsneubau zur Folge hatte. Die Nachfrage nach Kreuzfahrtschiffen und Fähren stieg hingegen. Der Trend zu gasbetriebenen Schiffen schwächte sich im vergangenen Geschäftsjahr aufgrund der gesunkenen Preise für Flüssigkraftstoffe etwas ab. Zusätzliche Gründe für diesen Rückgang waren die teilweise noch fehlende Infrastruktur für die Betankung von Schiffen sowie die Unklarheit bezüglich künftiger Emissionsvorschriften. Der Spezialmarkt für Behördenschiffe entwickelte sich weiterhin positiv. Insgesamt sank das Volumen im Marinemarkt gegenüber dem Vorjahr deutlich. China, Südkorea und Japan waren weiterhin die dominierenden Schiffbauländer mit einem Weltmarktanteil von mehr als 80 %, gemessen in bestellter Tonnage. In allen Marktsegmenten ist aufgrund des reduzierten Marktvolumens ein deutlich höherer Wettbewerb und damit verbunden ein starker Preisverfall spürbar.

Die Nachfrage nach Energielösungen in Entwicklungs- und Schwellenländern hat im Laufe des vergangenen Jahres zugenommen. Schwierige wirtschaftliche Rahmen- und Finanzierungsbedingungen führten jedoch dazu, dass sich Auftragsvergaben merklich verzögerten. Zu den für die Energielösungen relevanten regionalen Märkten gehören weiterhin Regionen wie der Nahe Osten, Südostasien und zunehmend Südamerika. Insgesamt konnte ein leichter Anstieg der Nachfrage nach dezentralen Diesel- und Gasmotorenkraftwerken im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden. Der bisherige Trend weg von schwerölbetriebenen hin zu mit Dual-Fuel oder Gas betriebenen Kraftwerken hielt weiter an. Der zunehmende Wettbewerbs- und Preisdruck belastet die Ergebnisqualität der Aufträge.

Der Markt für den Neubau von Turbomaschinen ist wesentlich geprägt durch Investitionsprojekte in den Bereichen Öl und Gas, Prozessindustrie und Stromerzeugung. Wegen des anhaltend niedrigen Ölpreises verringerten führende Öl- und Gasunternehmen ihr Investitionsvolumen nochmals massiv, wodurch Auftragsvergaben weiter verschoben oder sogar gestoppt wurden. Die leichte Ölpreissteigerung in den letzten Monaten des Geschäftsjahres hat bisher nicht zu einer Wiederbelebung der Nachfrage geführt. Auch die Nachfrage nach Produkten aus der Prozessindustrie und der Stromerzeugung blieb insgesamt schwach. Überkapazitäten in einigen Industrien, etwa im Stahlbereich, verhinderten, dass sich die entsprechenden Märkte erholen konnten. Zusätzlich verschärfte die mangelnde Auslastung vieler Hersteller die Wettbewerbsintensität. Insgesamt lag das Marktvolumen bei Turbomaschinen im Berichtsjahr noch einmal deutlich unter dem des Vorjahres. Der Wettbewerbs- und Preisdruck ist weiterhin sehr stark.

Der After-Sales-Markt hat sich insgesamt positiv entwickelt. Dabei profitierte insbesondere das After-Sales-Geschäft mit Großmotoren in der Marine- und Kraftwerkssparte von einem steigenden Interesse an langlaufenden Wartungsverträgen.

NACHFRAGE NACH FINANZDIENSTLEISTUNGEN

Die starke Nachfrage nach automobilen Finanzdienstleistungen hielt auch im Geschäftsjahr 2016 an. Insbesondere die Nachfrage nach Versicherungs- und Dienstleistungsprodukten, wie zum Beispiel Wartungs- und Inspektionsverträge, nahm zu, da Kunden in bereits entwickelten automobilen Finanzdienstleistungsmärkten vermehrt den Fokus auf die Optimierung der Gesamtbetriebskosten legen. Im Flottenbereich gingen einige Kunden unter Einbezug automobiler Finanzdienstleister dazu über, ihr gesamtes Mobilitätsmanagement über den reinen Flottenbetrieb hinaus zu optimieren. Zusätzlich wurden im Privat- und Geschäftskundensegment solche Mobilitätsdienste vermehrt nachgefragt, die die Nutzung anstelle des Besitzes eines Automobils in den Vordergrund stellen.

Im europäischen Markt erfreuten sich automobile Finanzdienstleistungsprodukte im Berichtsjahr weiterhin steigender Beliebtheit. In den meisten Ländern Europas war die Gesamtmarktentwicklung positiv; insbesondere in den Märkten Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien stieg der Absatz an Finanzdienstleistungen deutlich. Die Entscheidung Großbritanniens, aus der EU auszutreten, wirkte sich auf die lokale Nachfrage nach Finanzdienstleistungen bisher nicht negativ aus. Das Finanzdienstleistungsgeschäft in Europa wurde außerdem durch die sich länderübergreifend positiv entwickelnde Nachfrage nach After-Sales-Produkten gestärkt, zum Beispiel nach Versicherungen oder Wartungs- und Verschleißprodukten.

Der deutsche Markt verzeichnete 2016 erneut ein Wachstum im Finanzierungs- und Leasinggeschäft; wesentlicher Treiber war das Geschäftskundensegment. Neben den klassischen Produkten lag ein besonderer Fokus auf automobilen Dienstleistungen.

In Südafrika war die Nachfrage nach Finanzdienstleistungsprodukten trotz eines rückläufigen Neuwagenmarktes stabil. Die Kreditvergabe im Privatkundenbereich ging jedoch aufgrund des makroökonomischen Umfelds leicht zurück.

Auch in Nordamerika waren automobile Finanzdienstleistungen beliebt. In den USA hat sich der Gesamtmarkt erneut positiv entwickelt. Insbesondere die Nachfrage nach Leasingangeboten über herstellergebundene Finanzdienstleister war auf hohem Niveau konstant. In Mexiko konnte der Absatz von Finanzdienstleistungen mit Produkten wie beispielsweise Garantieverlängerungen auf einem hohen Niveau gehalten werden.

Die makroökonomische und politische Situation Brasiliens blieb 2016 angespannt. Dies belastete das Verbraucherkreditgeschäft mit Neuwagen sowie den Absatz des landesspezifischen Finanzdienstleistungsprodukts Consorcio – eine Kombination aus Sparplan und Lotterie. In der zweiten Jahreshälfte schwächte sich dieser Negativtrend jedoch leicht ab. Trotz angestoßener Reformen blieb die wirtschaftliche Situation in Argentinien schwierig und erschwerte weiterhin den Absatz von automobilbezogenen Finanzdienstleistungen.

Die Märkte der Region Asien-Pazifik entwickelten sich im Berichtsjahr unterschiedlich. In China erhöhte sich der Anteil kreditfinanzierter Fahrzeugkäufe. Trotz zunehmender Zulassungsbeschränkungen in Ballungsgebieten besteht insbesondere im Binnenland ein beträchtliches Potenzial, um Neukunden für automobilbezogene Finanzdienstleistungen zu gewinnen. In Japan und Südkorea stagnierte die Nachfrage, während sich in Australien die Niedrigzinspolitik der Zentralbank stimulierend auf die Gesamtnachfrage automobilbezogener Finanzierungs- und Serviceverträge auswirkte.

Der Markt für Finanzdienstleistungen im Nutzfahrzeugbereich entwickelte sich in Europa erneut positiv. Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation in Brasilien waren das Lkw- und Busgeschäft sowie der dazugehörige Finanzdienstleistungsmarkt weiterhin rückläufig. Jedoch schwächte sich hier in der zweiten Jahreshälfte der Negativtrend leicht ab.