Finanzielle Situation

Finanzielle Situation des Konzerns

Der Volkswagen Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Brutto-Cash-flow von 26,0 Mrd. €, der den Vergleichswert 2015 um 59,7 % übertraf. Die Mittelbindung im Working Capital nahm um 14,0 Mrd. € auf 16,6 Mrd. € zu. Die jeweils im Berichtsjahr neu erfassten Sondereinflüsse wirkten sich im Brutto-Cash-flow negativ und in der Veränderung des Working Capitals positiv aus. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft sank um 4,2 Mrd. € auf 9,4 Mrd. €.

Mit 16,8 Mrd. € war die Investitionstätigkeit aus dem laufenden Geschäft des Volkswagen Konzerns im Jahr 2016 um 8,2 % höher als ein Jahr zuvor. Die darin enthaltenen Sachinvestitionen (Investitionen in Sachanlagen, Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und Immaterielle Vermögenswerte ohne aktivierte Entwicklungskosten) lagen mit 13,2 (13,2) Mrd. € auf dem Niveau des Vorjahres, die aktivierten Entwicklungskosten nahmen auf 5,8 (5,0) Mrd. € zu.

Die Position „Erwerb und Verkauf von Beteiligungen“ beinhaltet im Wesentlichen den Mittelzufluss aus dem Verkauf der LeasePlan Anteile; im Vorjahresvergleich ist der Verkauf der Anteile an Suzuki zu berücksichtigen. Der Netto-Cash-flow ging auf −7,4 (−1,8) Mrd. € zurück.

Aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich ein Mittelzufluss von 9,7 (9,1) Mrd. €. Sie beinhaltet im Wesentlichen Dividendenzahlungen sowie die Aufnahme und Tilgung von Anleihen und anderen Finanzschulden. Im Vorjahr war hier zusätzlich die Begebung einer Hybridanleihe enthalten.

Der Zahlungsmittelbestand des Volkswagen Konzerns laut Kapitalflussrechnung war mit 18,8 (20,5) Mrd. € niedriger als ein Jahr zuvor.

Am 31. Dezember 2016 verzeichnete der Volkswagen Konzern eine Netto-Liquidität in Höhe von −107,9 Mrd. €; am Jahresende 2015 hatte sie −100,5 Mrd. € betragen.

NETTO-CASH-FLOW KONZERNBEREICH AUTOMOBILE 2016
in Mrd. €

Finanzielle Situation im Konzernbereich Automobile

Der Brutto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile fiel im Geschäftsjahr 2016 mit 16,5 Mrd. € um 9,0 Mrd. € höher aus als ein Jahr zuvor. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus gegenüber Vorjahr niedrigeren Sondereinflüssen sowie dem vor Sondereinflüssen verbesserten Operativen Ergebnis, denen geringere Dividendenzahlungen der chinesischen Joint Ventures entgegenstanden. Die Veränderung im Working Capital in Höhe von 3,8 (16,3) Mrd. € lag deutlich unter dem Vorjahresvergleichswert. Die jeweils im Geschäftsjahr neu erfassten Sondereinflüsse wirkten im Brutto-Cash-flow negativ und in der Veränderung des Working Capitals positiv. Aus der Dieselthematik ergaben sich im Berichtszeitraum aus Rechtsrisiken und Fahrzeugrückrufen Mittelabflüsse. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft ging um 3,5 Mrd. € auf 20,3 Mrd. € zurück.

Die Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts erhöhte sich auf 15,9 (14,9) Mrd. €. Die Sachinvestitionen lagen mit 12,8 (12,7) Mrd. € auf dem Niveau des Vorjahres. Die Sachinvestitionsquote blieb zum Vorjahr unverändert bei 6,9 (6,9) %. Die Investitionen flossen vornehmlich in unsere Fertigungsstandorte sowie in Modelle, die wir in den Jahren 2016 und 2017 in den Markt eingeführt haben beziehungsweise noch einführen werden. Dies sind im Wesentlichen Fahrzeuge der Baureihen Tiguan, Atlas, Audi A4, Audi A6, Audi A8, Audi Q5, ŠKODA Kodiaq, SEAT Ibiza, SEAT Arona sowie der Porsche Panamera und der Porsche Cayenne. Weitere Investitionsschwerpunkte bildeten die ökologische Ausrichtung unserer Modellpalette, die zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs und unsere modularen Baukästen. Die aktivierten Entwicklungskosten nahmen um 0,7 Mrd. € auf 5,8 Mrd. € zu. In der Investitionstätigkeit war im Berichtsjahr der Verkauf der LeasePlan Anteile in Höhe von 2,2 Mrd. € und im Vorjahr der Verkauf der Anteile an Suzuki enthalten.

Der Netto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile in Höhe von 4,3 Mrd. € fiel um 4,6 Mrd. € niedriger aus als 2015.

In der Finanzierungstätigkeit flossen aufgrund der im Geschäftsjahr 2016 von der Volkswagen AG durchgeführten Eigenkapitalerhöhungen bei der Volkswagen Financial Services AG zur Finanzierung des gestiegenen Geschäftsvolumens und zur Einhaltung aufsichtsrechtlicher Eigenkapitalanforderungen 1,2 Mrd. € ab. An die Aktionäre der Volkswagen AG wurde Ende Juni infolge der Dieselthematik eine im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Dividende von insgesamt 0,1 (2,3) Mrd. € ausgeschüttet. Die Finanzierungstätigkeit des Konzernbereichs Automobile berücksichtigt zudem die Aufnahme und Tilgung von Anleihen und anderen Finanzschulden; insgesamt betrug sie −2,3 (−6,3) Mrd. €.

Die Netto-Liquidität des Konzernbereich Automobile war am 31. Dezember 2016 mit 27,2 Mrd. € um 2,7 Mrd. € höher als am Ende des letzten Geschäftsjahres. In Relation zu den Umsatzerlösen des Konzerns sind das 12,5 %.

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FINANZIELLE SITUATION IM BEREICH PKW

Mio. €

 

2016

 

2015

 

 

 

 

 

Brutto-Cash-flow

 

13.920

 

4.722

Veränderung Working Capital

 

3.454

 

15.469

Cash-flow laufendes Geschäft

 

17.374

 

20.191

Investitionstätigkeit laufendes Geschäft

 

−13.353

 

−12.434

Netto-Cash-flow

 

4.021

 

7.757

Mit 13,9 Mrd. € übertraf der Brutto-Cash-flow des Bereichs Pkw im Geschäftsjahr 2016 den Vorjahreswert um 9,2 Mrd. €. Der Anstieg war im Wesentlichen auf das vor Sondereinflüssen bessere Ergebnis und gegenüber Vorjahr deutlich geringere negative Sondereinflüsse zurückzuführen, denen niedrigere Dividenden der chinesischen Joint Ventures entgegenstanden. Mit 3,5 (15,5) Mrd. € fiel die Mittelfreisetzung im Working Capital deutlich geringer aus als ein Jahr zuvor. Die jeweils im Berichtsjahr neu erfassten Sondereinflüsse wirkten im Brutto-Cash-flow negativ und in der Veränderung des Working Capitals positiv. Aus der Dieselthematik ergaben sich im Berichtszeitraum Mittelabflüsse. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft nahm um 14,0 % auf 17,4 Mrd. € ab. In der Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts ergab sich im Berichtsjahr ein Mittelabfluss in Höhe von 13,4 (12,4) Mrd. €. Die Sachinvestitionen lagen mit 10,9 (10,9) Mrd. € auf Vorjahresniveau, während die aktivierten Entwicklungskosten um 0,8 Mrd. € auf 5,0 Mrd. € stiegen. Im Berichtszeitraum ist der Verkauf der LeasePlan Anteile und im Vorjahr die Veräußerung der Anteile an Suzuki enthalten. Der Netto-Cash-flow ging um 3,7 Mrd. € auf 4,0 Mrd. € zurück.

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FINANZIELLE SITUATION IM BEREICH NUTZFAHRZEUGE

Mio. €

 

2016

 

2015

 

 

 

 

 

Brutto-Cash-flow

 

2.496

 

2.455

Veränderung Working Capital

 

238

 

786

Cash-flow laufendes Geschäft

 

2.734

 

3.241

Investitionstätigkeit laufendes Geschäft

 

−2.407

 

−2.285

Netto-Cash-flow

 

327

 

956

Im Geschäftsjahr lag der Brutto-Cash-flow des Bereichs Nutzfahrzeuge mit 2,5 (2,5) Mrd. € auf dem Niveau des Vorjahres. Das vor Sondereinflüssen bessere Ergebnis stand negativen Sondereinflüssen entgegen. Im Working Capital fiel die Mittelfreisetzung mit 0,2 (0,8) Mrd. € niedriger aus als ein Jahr zuvor. Die jeweils im Berichtsjahr neu erfassten Sondereinflüsse wirkten sich im Brutto-Cash-flow negativ und in der Veränderung des Working Capitals positiv aus. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft sank auf 2,7 (3,2) Mrd. €. In der Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts ergab sich ein Mittelabfluss in Höhe von 2,4 (2,3) Mrd. €, der insbesondere aus Investitionen für das neue Werk im polnischen Wrzesnia, dem dort ab 2016 gebauten Nachfolger des Volkswagen Crafter und der neuen Lkw-Generation von Scania resultierte. Mit 0,3 Mrd. € lag der Netto-Cash-flow im Berichtszeitraum um 0,6 Mrd. € unter dem Vergleichswert des Jahres 2015.

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FINANZIELLE SITUATION IM BEREICH POWER ENGINEERING

Mio. €

 

2016

 

2015

 

 

 

 

 

Brutto-Cash-flow

 

52

 

340

Veränderung Working Capital

 

111

 

24

Cash-flow laufendes Geschäft

 

163

 

364

Investitionstätigkeit laufendes Geschäft

 

−182

 

−191

Netto-Cash-flow

 

−19

 

173

Im Berichtsjahr erzielte der Bereich Power Engineering einen Brutto-Cash-flow in Höhe von 0,1 Mrd. € und verfehlte damit den Vorjahreswert um 0,3 Mrd. €. Der Rückgang war im Wesentlichen auf die Sondereinflüsse aus Restrukturierungsaufwendungen zurückzuführen, die gleichzeitig positiv auf die Veränderung des Working Capitals wirkten, die mit 0,1 (0,0) Mrd. € über Vorjahr lag. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft ging auf 0,2 (0,4) Mrd. € zurück. Die Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts nahm um 4,9 % auf 0,2 Mrd. € ab. Der Netto-Cash-flow sank im Berichtszeitraum auf −0,0 (0,2) Mrd. €.

Finanzielle Situation im Finanzdienstleistungsbereich

Im Berichtsjahr erzielte der Konzernbereich Finanzdienstleistungen ergebnisbedingt einen Brutto-Cash-flow in Höhe von 9,5 (8,8) Mrd. €. Aus dem gestiegenen Geschäftsvolumen resultierte im Working Capital eine Mittelbindung von 20,4 (18,9) Mrd. €. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft belief sich auf −10,8 (−10,1) Mrd. €.

Der Anteilserwerb am Fahrdienstvermittler Gett in Höhe von 0,3 Mrd. € trug dazu bei, dass die Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts auf 0,9 (0,6) Mrd. € stieg.

Zur Finanzierung des erwarteten Geschäftswachstums in vorhandenen und neuen Märkten sowie zur Einhaltung weiter steigender regulatorischer Anforderungen flossen dem Konzernbereich Finanzdienstleistungen im Berichtszeitraum in der Finanzierungstätigkeit 1,2 Mrd. € als Eigenkapitalerhöhung durch die Volkswagen AG zu. Insgesamt belief sich der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit auf 12,0 (15,4) Mrd. €.

Die branchenüblich negative Netto-Liquidität des Finanzdienstleistungsbereichs lag am Ende des Berichtsjahres bei −135,1 Mrd. €; Ende Dezember 2015 hatte sie –125,1 Mrd. € betragen.